Rolf Miller
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Einlass: 19:00 UhrErsatztermin für den 27.11.2021. Karten behalten ihre Gültigkeit.
Obacht Miller – Se return of se normal one!
Erinnern Sie sich noch an den Achim und den Jürgen? Rolf Miller hat sie uns bereits bei seinem Auftritt im Februar 2006 im Magazin 4 vorgestellt. „Kein Grund zur Veranlassung“ hieß sein damaliges Programm, für das er mit dem Deutschen Kleinkunstpreis 2006 ausgezeichnet wurde. Auf den Kabarettbrettern stand der Badener erstmals 1991, „Obacht Miller“ ist mittlerweile sein siebtes Bühnensolo.
Als Erfinder des Halbsatz-Phänomens ist er einfach unnachahmlich. Denn mit seiner in odenwäldischer Mundart sprechenden Bühnenfigur erhebt er unfreiwilliges Gestammel zur Kunstform. Kein gesellschaftlich relevantes Thema ist vor seinen Phrasen sicher. Nichts scheint ihm fehlerfrei über die Lippen zu kommen, abrupt enden seine Sätze im Nirwana, seine Gedanken schlagen Purzelbäume, und doch sorgt diese Type damit mühelos für große Erheiterung bei den Zuhörer:innen. Der Satiriker, der als Requisiten stets nur einen Stuhl und eine Wasserflasche benötigt, erzeugt auch in seinem aktuellen Programm ein Chaos aus verqueren Bonmots. Mit und ohne Dings (ver)plappert er sich ungeniert in bester Stammtischmanier bis in die Abgründe des menschlichen Daseins und selbst in seinen Pausen liegt eine Pointe.
Den Meister des unfreiwilligen Humors hatten wir vor 16 Jahren mit einem Zitat angekündigt: „Es genügt nicht, sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken“ (das gerne dem großen Wiener Lyriker Karl Kraus zugeschrieben wird, allerdings nicht wörtlich von ihm stammt). Auf Rolf Miller passt es jedoch wie die Faust aufs Auge. Kommen Sie in sein Gastspiel und überzeugen Sie sich selbst davon!
Foto: Sandra Schuck
Künstler:in
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Rolf Miller
Rolf Miller wurde 1967 im Neckar-Odenwald-Kreis geboren. Nach dem Abitur studierte er Verwaltungswissenschaften an der Hochschule Kehl. Dort hatte er in der Mensa seine ersten Auftritte vor Zuschauer:innen. In seiner Vita bekennt der Künstler, dass das Monumental-Studienfach „Verwaltungsrecht“, das ihn zum Beruf des Beamten im gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst befähigen sollte, die Initialzündung zur Kabarettkarriere war. Welch Glück, dass er nicht als Dipl. Verw. FH in einer Behörde Dienst tut!
1994 sammelte er erste Auszeichnungen: das begehrte Passauer Scharfrichterbeil und den Kleinkunstpreis Baden-Württemberg.
Das Publikum kennt Miller längst aus dem Fernsehen, denn er ist nicht nur beim Kabarett aus Franken eine feste Größe, sondern auch ein gern gesehener Gast im „schlachthof“ oder in „der Anstalt“.Bei der Verleihung des Deutschen Kabarettpreises wurde Rolf Miller als der „konsequenteste Minimalist auf deutschen Kabarettbühnen“ bezeichnet, und diese Einschätzung trifft den Nagel auf den Kopf. Obwohl sich die Zeiten geändert haben, Miller bleibt trocken wie eh und je in seiner epochalen Selbstgefälligkeit. Alles andere ist primär.