Christian Springer
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Einlass: 19:00 UhrIch und der Russe – Lesung aus dem Buch des Münchner Turmschreibers!
Das neue Werk von Christian Springer ist weit mehr als „nur“ ein Buch. Es ist ein Signal, ein Weckruf, und es ist Aufregung und Einmischung: „Ich und der Russe“ ist Springers Antwort auf den Krieg an der Haustür zu Europa, auf den Überfall Russlands auf die Ukraine. Er erzählt darin Geschichten über seine individuellen Begegnungen mit russischen Menschen und über Klischees, mit denen mehrere Generationen hier im Westen aufwuchsen. Das Buch ist für Menschen geschrieben, die sich nicht rund um die Uhr mit Putin und der Ukraine beschäftigen können und trotzdem informiert sein wollen. Denn hören wir es nicht ständig: Die NATO-Osterweiterung habe Putin verärgert, Selenskyj sei auch kein Heiliger und die Ost-Ukraine sei sowieso eher russisch…
Christian Springer will wieder aufwecken, wenn sich schleichend und leise das Interesse an diesem Krieg verflüchtigt, obwohl das tägliche Leiden und Sterben unvermindert weitergehen. Sein Buch ist persönlich, anekdotisch und informativ, und es ist ein klares Ja zur Unterstützung der Ukraine, ein lautstarker Appell für das Recht der Ukrainer:innen auf Verteidigung. Für den Münchner Kabarettisten steht fest: „Jeder redet darüber. Aber im Grunde wissen wir nichts. Das ärgert mich. Es gibt nur eine einzige Möglichkeit: Helft der Ukraine.“ Dennoch fiel ihm sein persönlicher Wandel vom Pazifisten hin zum Befürworter von Waffenlieferungen alles andere als leicht.
Seit Ende 2011 engagiert sich Christian Springer mit seinem Verein „Orienthelfer e.V.“ u. a. für Geflüchtete im syrischen Grenzgebiet. Der aktuelle Krieg in der Ukraine bedeutet für ihn auch ein Déjà-vu-Erlebnis – denn schon vor Jahren waren seine Hilfslieferungen nach Syrien das Ziel russischer Bomben.
Fotos: Gregor Wiebe
Künstler:in
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Christian Springer
Gibt man den Namen Christian Springer in eine Internetsuchmaschine ein, wird er aber nicht zuerst als Kabarettist bezeichnet, sondern als Autor. Denn neben zehn eigenen Büchern hat er viele Texte für andere verfasst und wurde 2006 in den erlauchten Literaturkreis der Münchner Turmschreiber berufen – eine Auszeichnung, die er mit wenigen renommierten, im süddeutschen Raum lebenden Schriftsteller-, Dramatiker-, Journalist- und Professor:innen teilt.
Vielfach wurde der gebürtige Münchner mit Auszeichnungen geehrt, so beispielsweise 2013 mit dem Bayerischen Kabarettpreis. Und doch ist der Künstlerberuf nur ein Teil seines Lebens: Seit langer Zeit engagiert sich Christian Springer im Nahen Osten. Unter anderem gründete er den Verein „Orienthelfer e.V.“, um die zivilen Opfer des syrischen Bürgerkriegs zu unterstützen. Unermüdlich organisierte er Hilfslieferungen, um auf die humanitäre Katastrophe aufmerksam zu machen, auch wenn der Krisenherd zuweilen aus den Hauptschlagzeilen der Nachrichten verschwindet. Am 4. August 2020 wurde er selbst von der katastrophalen Explosion am Hafen der syrischen Hauptstadt getroffen. Seine Wohnung in Beirut sowie das Büro und andere Räumlichkeiten von Orienthelfer e.V. wurden komplett zerstört.Neben Nothilfe-Aktionen liegen Springer und seinen Mitarbeiter:innen vor allem umfangreiche Bildungsprojekte am Herzen. Über seine Homepage www.orienthelfer.de können auch Sie diese wichtigen Ziele unterstützen.