Open Air: Gerhard Polt & die Well-Brüder aus’m Biermoos
Datum
Uhrzeit
Einlass: 17:00 Uhr
Apropos – Ein Bairischer Abend unter den Lindenbäumen!
Fernab von weiß-blauer Weißwurstidylle und Bierseligkeit lassen Gerhard Polt und die Well-Brüder in einem einzigartigen Zusammenspiel einen „Bairischen Abend“ der besonderen Art aufleben. Menschenkenner Polt bespiegelt so in seinem vielschichtigen Panoptikum Bavaricum die Abgründe des „Bayern an sich“, ohne ihn – wie er versichert – dem unreflektierten Gelächter des „homo googleensis“ preiszugeben.
Wer seine hintersinnige Ausdrucksweise kennt, wird bestimmt mit viel Freude diesen Ausführungen lauschen.
Die drei Brüder Stofferl, Michael und Karl Well besingen in ihrer unnachahmlichen Weise nicht nur den Freistaat, sondern auch den Rest der Welt. Sie nehmen das Publikum mit auf einen Ausflug in die Absurditäten der Alpenregion zwischen Skilift, Alpinismo Tropical, Heimatverbrechen, Scheinheiligkeit und Betonisierung. Da trifft ein virtuos bespieltes Feuerwehrhaus auf bairischen Rap, herzergreifender Jodler auf rustikal-brachialen Tanz, und das alles in der bewährten Tradition der Biermösl Blosn. Auf vertraute Klänge in höchster musikalischer Qualität und auf satirisch-scharfe Texte im heimatlichen Biermoos-Dialekt dürfen sich ihre Fans besonders freuen.
Gerhard Polt und die drei Well-Brüder machen jeden ihrer mittlerweile sehr seltenen gemeinsamen Auftritte zu einem Mordsgaudium für das Publikum und für sich selbst. Und bis man schaut, ist die Maß ausgetrunken, der Radi gegessen, der Schuhplattler getanzt, die Geschichte erzählt und der Jodler vorbei!
Lassen Sie sich deshalb die Chance auf dieses musikalisch-kabarettistische Ereignis der Extraklasse nicht entgehen.
Foto: HP Hösl
Achtung! Einlass bereits ab 17 Uhr
Künstler:innen
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Die Well-Brüder
Christoph Well, der „Stofferl“, wurde als 14. von 15 Kindern der Lehrersfamilie Well 1959 in Günzlhofen geboren. Nur die Moni von den Wellküren ist jünger. Im zarten Alter von drei Jahren stand er zum ersten Mal mit seinen Eltern und Geschwistern auf der Bühne. Das Spiel auf der Trompete brachte er sich zuerst selbst bei, studierte das Instrument aber später an der Musikhochschule München und wurde Solotrompeter bei den Münchner Philharmonikern. Nach einer Herz-OP wechselte er zur Harfe. Auch dieses Instrument studierte er an der Münchner Musikhochschule. Er erhielt dafür ein Stipendium von Maestro Celibidache. Vom 17. bis zum 52. Lebensjahr war er Teil der Biermösl Blosn.
Er veröffentlichte zahlreiche Lieder- und Musikbücher, gestaltet für den Bayerischen Rundfunk eine Radio- und eine Fernsehsendung, macht Filmmusik, liest in einem Programm mit dem „Bäsle-Quartett“ Mozarts berühmte Bäsle-Briefe und ist als Musiker von Danzig, Ebenried, Venedig, Ingolstadt bis Palermo unterwegs.
Seine musikalische Heimat ist die bairische Volksmusik, deren Weiterentwicklung und Lebendigkeit ihm ein großes Anliegen ist.Michael Well ist Nummer 13 in der Reihenfolge der Well-Kinder. Er erlernte das Spiel auf Tuba, Drehleier, Banjo, Gitarre, Steirischem Akkordeon, Cello, Brummtopf, Bariton- und Alphorn.
Sein bürgerlicher Beruf ist eigentlich der des Sozialpädagogen und Kindergärtners, aber seine Berufung ist Tanzmeister und Manager der Well-Künstler:innen (Wellküren, Geschwister Well, Wellbuam, der NouWellcousines), des Bäsle-Quartetts, der afrikanischen Gumboot-Tanzformation Corroboration und von Gerhard Polt. Er ist der eigentliche Imperator des Wellperiums. Bei ihm laufen alle Fäden zusammen. Außerdem ist er Archivar und Pfleger des Biermösl Blosn Nachlasses.Karl Well ist in der Geschwisterfolge nur einen Platz vor Michael. Er spielt Klarinette, Steirisches Akkordeon, Gitarre, Saxofon, Kontrabass, Blockflöte, Alphorn und Brummtopf. Der gelernte Schreiner, staatlich geprüfte Kindergärtner und Erzieher ist zudem ein begnadeter Häuserrestaurator, Tontechniker und Soundexperte. Bei seinen Nichten und Neffen gilt er als Lieblingsonkel. Der passionierte Motorradfahrer trat in jungen Jahren häufig mit den Mehlprimeln aus dem Donauried auf und war festes Mitglied bei Guglhupfa, mit denen er 1988 sogar den Österreichischen Kleinkunstpreis einheimste.
Gemeinsam gründeten die drei Geschwister 2012 die Nachfolgeformation der Biermösl Blosn.
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Gerhard Polt
Gerhard Polt wurde im Mai 1942 in München geboren, doch schon wenige Monate nach seiner Geburt zog seine Mutter mit ihm nach Altötting, um der zunehmenden Gefahr der Bombenangriffe in der Stadt zu entgehen. Nach der Rückkehr des Vaters aus der Kriegsgefangenschaft zog die Familie zurück in seine Heimatstadt.
Nach dem Abitur studierte Polt Politikwissenschaften an der Hochschule für Politik und Geschichte an der Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Dem schloss sich ein Studium der Skandinavistik und des Altgermanischen in Göteborg an. Gerhard Polt spricht fließend Schwedisch und trat in dieser Sprache sogar mit einem Bühnenprogramm vor König Carl XVI. Gustaf auf. Später arbeitete er als Übersetzer, Lehrer und Dolmetscher.
Seine künstlerische Karriere startete er mit einer Hörspielproduktion des Hessischen Rundfunks, in der er mehr als 30 Rollen spielte. Seinen ersten Bühnenauftritt hat er 1975 mit dem Kabarettprogramm „Kleine Nachtrevue“ in der Münchner Kleinen Freiheit. Erfolge an den Münchner Kammerspielen folgten, es gab Auftritte mit Dieter Hildebrandt, Otto Grünmandl und Gisela Schneeberger. Seit der Reihe „Fast wia im richtigen Leben“ wurde er deutschlandweit bekannt. Unvergessen sind seine Kinofilme „Kehraus“, „Man spricht deutsh“ und „Germanikus“. In seinen Rollen spielt Polt oft den engstirnigen und wenig reflektierenden Bürger, der mit großer Selbstverständlichkeit seine Meinung kundtut.
Seit 2016 engagiert sich Polt in München für die Gründung eines „Haus des Humors“ in einem denkmalgeschützten Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen Viehhofs.
Unfassbar lang ist die Liste der ihm verliehenen Auszeichnungen vom Kulturförderpreis der Stadt München (1975), dem Deutschen Kleinkunstpreis (1980, Sparte Kabarett), dem Deutschen Filmpreis (1984 für „Kehraus“), dem Prix Pantheon (2002, Sonderpreis Reif & Bekloppt), über den Bayerischen Kabarett(ehren)preis (2010), dem Salzburger Stier (2019 fürs Lebenswerk) und dem Bayerischen Verdienstorden (2021) bis hin zum Umweltmedienpreis (2023, zusammen mit den Wellbrüdern) und dem Bundesverdienstkreuz am Bande (2024).
Gerhard Polt lebt in Neuhaus (Schliersee), ist seit 1971 verheiratet und Vater eines Sohnes.Im Jahr 2020 entstand zum Jubiläum der gemeinsamen Zusammenarbeit das Album „40 Jahre“ Well und Polt, das die außergewöhnliche Freundschaft zwischen dem großen Humoristen und dem subversiven Brüder-Trio zelebriert. Mit feinster Satire legt Polt los und die Brüder musizieren „auf Teufel komm raus“ und besingen Politisches wie Heimatliches aus vollen Kehlen.
Wiederholung live im Salinenhof!
Ticketinformationen
Website
https://www.ticketscharf.de/m.php?item=268278Vorverkauf Kat. 1 (freie Sitzplatzwahl): 38 EUR, Kat. 2 (freie Sitzplatzwahl): 35 EUR; Abendkasse Kat. 1 (freie Sitzplatzwahl): 41 EUR, Kat. 2 (freie Sitzplatzwahl): 38 EUR